Lokale Projekte

Fragen an SCHLAU

Als Reaktion auf die gesellschaftliche und mediale Diskussion rund um das Thema ‘Sexuelle Vielfalt in der Schule’, hat SCHLAU Niedersachsen Fakten zu seiner Arbeit veröffentlicht.

Sie geben Antwort auf die häufigsten Fragen, und stellen sich den unzutreffenden Vorwürfen und falschen Behauptungen, welche in den letzten Monaten häufig über SCHLAU verbreitet wurden.

Die Fakten sind auch als PDF hier zum download verfügbar.

Durch Medien haben Jugendliche bereits viele Bilder und Stereotype über Heterosexuelle, Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*menschen im Kopf – aber auch viele Fragen.
Eine zentrale Methode in unseren Workshops ist daher das autobiografische Erzählen. Die Jugendlichen können uns ihre Fragen stellen, welche durch die Teamer_innen persönlich und authentisch beantwortet werden. SchLAu-Workshops sind somit oft die erste Möglichkeit für Jugendliche von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Trans*personen selbst, Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Eine Möglichkeit, die durch die Schüler_innen in den Workshops intensiv genutzt und wertgeschätzt wird.

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Typische Fragen sind „Wie war dein Coming-out?“, „Wie haben deine Freunde reagiert?“, „Wurdet ihr schon mal blöd angemacht?“ oder „Geht ihr händchenhaltend durch die Fußgängerzone?“. Manchmal stellen Jugendliche auch Fragen zu lesbischer und schwuler Sexualität, z.B. „Wie haben Lesben Sex?“. Solche intimen Fragen werden von uns nicht biografisch beantwortet, sondern auf einer allgemeinen, sachlichen Ebene und in altersangemessener Sprache behandelt. Dabei schützen wir insbesondere die Intimsphäre und die persönlichen Grenzen der Jugendlichen.
Wenn wir feststellen, dass in der Klasse genereller Bedarf nach Sexualaufklärung besteht, melden wir dies der Lehrkraft zurück, damit sexualpädagogische Fachkräfte dies aufgreifen können. Dies kann ein SchLAu-Workshop nicht leisten.

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Wir sensibilisieren dafür, dass es in allen Gesellschaften und zu jeder Zeit lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Menschen gibt und gegeben hat. Wir berichten über Diskriminierungen und Akzeptanz und stellen klar, dass Menschenrechte universell und unteilbar sind. Sie stehen allen Menschen in gleicher Weise zu, egal welche sexuelle und geschlechtliche Identität eine Person hat. Wir machen klar, wie wichtig gegenseitige Akzeptanz für alle Menschen und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft ist. Es wird jedoch niemand gedrängt, irgendwen gut finden zu müssen.

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Es ist unmöglich, heterosexuelle Menschen lesbisch oder schwul zu machen, genauso wie dies umgekehrt ausgeschlossen ist. Eine ‚Umerziehung’ kann daher gar kein Ziel von SchLAu sein.
Darüber hinaus gilt generell, dass nur die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität der SchLAu Teamer_innen im jeweiligen Kontext thematisiert wird und niemals die der Schüler_innen.

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Heterosexualität ist wie Homo- und Bisexualität eine sexuelle Orientierung von Menschen. Bewertungen irgendeiner sexuellen Orientierung nehmen wir zu keinem Zeitpunkt vor. Es ist unser Anliegen, dass alle Menschen, unabhängig welcher sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, gleich betrachtet und behandelt werden.

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In unseren Workshops sensibilisieren wir für in der Gesellschaft verankerte Rollenbilder von Frau und Mann, sowie die damit verbundene Diskriminierung und Privilegierung. Eine geschlechterbewusste Bildungsarbeit entspricht unserem Grundverständnis.Wir sensibilisieren auch dafür, dass sich nicht alle Menschen in die Kategorien ‚Frau’ und ‚Mann’ einordnen lassen (z.B. Intersexualität) und, dass es Menschen gibt, deren selbstempfundenes Geschlecht nicht mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmt (z.B. Trans*). Für alle Themen gilt der Grundsatz, durch Bildung und Aufklärung das Selbstbestimmungsrecht der Jugendlichen zu fördern.

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Nein, wir leisten Antidiskriminierungsarbeit. Dies meint, dass
wir mit den Schüler_innen über Diskriminierungen, Menschenrechte und vielfältige Lebensentwürfe und Familienmodelle sprechen. Wir erarbeiten mit den Jugendlichen auch Möglichkeiten der Prävention von Diskriminierung in ihrem eigenen Umfeld.

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Wir bieten Workshops für Klassen ab dem 7. Jahrgang an. Die Workshops werden individuell an die Voraussetzungen der Klasse und das jeweilige Alter angepasst. Ein intensives Vorgespräch mit der Lehrkraft garantiert die zielgruppenorientierte Workshop-Planung.

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Nein. Die Selbstbestimmung der Jugendlichen zu stärken, ist ein wichtiges Ziel unserer Workshops. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen ihre Themen zum Teil selbst bestimmen. In offenen Gesprächsrunden diskutieren die Jugendlichen untereinander über gesellschaftliche Vielfalt und lernen unterschiedliche Standpunkte gegenseitig zu respektieren.

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SchLAu Workshops sind, in Absprache mit der Lehrkraft, Schulveranstaltungen und als solche ist die Anwesenheit für alle Schüler_innen in der Regel verpflichtend. In unseren Workshops gilt jedoch der Grundsatz der freiwilligen, aktiven Teilnahme. Niemand wird von uns gedrängt, sich an Diskussionen oder Methoden aktiv zu beteiligen. Sollte jedoch auch eine rein beobachtende Teilnahme am Workshop mit einzelnen Jugendlichen nicht möglich oder gewünscht sein, wird die Lehrkraft einbezogen und bietet alternative Aufgaben an.

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Alle SchLAu-Projekte arbeiten deutschlandweit nach einheitlichen Qualitätsstandards, die auf unserer Homepage einsehbar sind. Dazu gehört auch die verpflichtende Teilnahme der Teamer_innen an einer professionellen pädagogischen Grundqualifizierung, zu Beginn ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für SchLAu. Regelmäßige Angebote zu Fachfortbildungen für die Teamer_innen sind Standard. Durch die intensive Vernetzung der SchLAu Projekte werden die Qualitätsstandards kontinuierlich, im gegenseitigen Austausch, evaluiert und weiterentwickelt.

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Ja, Lehrkräfte und pädagogisches Schulpersonal laden uns ein, dami wir die Unterrichtsinhalte zu lesbischen, schwulen, bi und trans*-Lebensweisen als außerschulische Expert_innen ergänzen. Auch Schüler_innen oder Schülervertretungen kommen auf uns zu, weil sie etwas gegen Homo-, Bi- und Trans*phobie an ihrer Schule unternehmen wollen. Die SchLAu-Projekte verzeichnen dabei in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der schulischen Anfragen.

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Wir setzen uns für eine aufgeklärte und offene Gesellschaft ein, in der heterosexuelle, lesbische, bisexuelle, schwule und trans* Lebens-weisen gleichberechtigt gelebt werden können. Grundanliegen von SchLAu ist deshalb, die sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Wir stehen für ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander, in dem unterschiedliche Meinungen gegenseitig akzeptiert werden können. Für uns kommen allen Menschen gleiche unteilbare Rechte zu. Wir gehen davon aus, dass Homo-, Bi- und Trans*phobie mit rassistischen, sexistischen und anderen ausgrenzenden Vorurteilen zusammenhängen. Akzeptanzarbeit muss sich deshalb grundsätzlich mit Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigen und diesen bewusst entgegentreten.

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